Schlüsselempfehlungen

Screening & Diagnostik

Aktualisiert am 18.02.2022
Erstellt am 18.02.2022

Hier finden Sie eine Auflistung der S3-Leitlinienempfehlungen zum Screening und zur Diagnostik von alkoholbezogenen Störungen. In den Umsetzungstipps finden Sie geeignete Fragebogeninstrumente, eine Liste von möglichen Symptomen und Begleiterkrankungen als Folge von starkem Alkoholkonsum, eine Liste von Laborparametern sowie entsprechenden ICD-10 Kriterien zur Unterstützung der Diagnosestellung.

Fragebogeninstrumente


AUDIT-C

Das am häufigsten verwendete Fragebogeninstrument zur Erfassung der Trinkmenge und des Trinkmusters ist der AUDIT-C (engl. Alcohol Use Disorders Identification Test-Consumption), der wie andere Verfahren auch auf einem Frequenz-Menge-Index basiert. Der AUDIT-C ist besonders in Settings mit wenigen zeitlichen Ressourcen sinnvoll und dient zum Erfassen von riskantem Alkoholkonsum, schädlichem Alkoholgebrauch oder Alkoholabhängigkeit.

Männer mit einem AUDIT-C Wert unterhalb von 5 und Frauen mit einem AUDIT-C Wert unterhalb von 4 sollten beraten werden, den niedrigen Alkoholkonsum beizubehalten oder, falls erforderlich, weiter zu reduzieren oder einzustellen. Bei Männern ab einem Wert von 5 oder höher und bei Frauen ab einem Wert von 4 oder höher sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen.


Fragen des AUDIT-C

* ein alkoholhaltiges Getränk entspricht: 0,33 l Bier, 0,25 l Wein oder Sekt,  0,04 l Schnaps

 


AUDIT

Der AUDIT (engl. Alcohol Use Disorders Identification Test) beinhaltet den AUDIT-C und bietet Ihnen weitere hilfreiche Informationen zur Diagnosestellung. Die Punkte aus Frage 1 – 10 werden zu einem Gesamtpunktewert aufsummiert. Ab einem Gesamtpunktewert ab 8 liegt ein Verdacht auf alkoholbezogene Störung vor. Mit höherem Gesamtpunktewert steigt Wahrscheinlichkeit einer Abhängigkeit. Kritische Werte liegen hier bei 15 – 20 Punkten.


Fragen des AUDIT

* ein alkoholhaltiges Getränk entspricht: 0,33 l Bier; 0,25 l Wein oder Sekt; 0,04 l Schnaps

© adaptiert Suchtforschungsverbund Baden-Württemberg, UKL Freiburg

 

 

 


Fragebogen für eine tageweise rückblickende Anamnese


Die S3-Leitlinie empfiehlt zusätzlich den Einsatz eines Fragebogens für eine tageweise rückblickende Anamnese.

Hier finden Sie Beispiele für Trinktagebücher: