Glossar

Die wichtigsten Begriffe zum Thema in alphabetischer Reihenfolge.

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Erklärung
Vollständiger Entzug, keine weitere Einnahme der Substanz
Erklärung
Abstinenz bezeichnet den völligen Verzicht auf den Konsum einer Substanz. Kurzzeitige Abstinenz ist in aller Regel die Voraussetzung für eine Entwöhnungsbehandlung.
Quelle
drugcom. (2020, April 20). Abstinenz. Abgerufen 4. Mai 2020, von https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-a/abstinenz/
Erklärung
An die Entwöhnungsbehandlung anschließende zweite Form der stationär durchgeführten medizinischen Rehabilitation, speziell geeignet für Suchtpatienten mit langer Arbeitslosigkeit und ungünstigem sozialem Umfeld. Adaptationsbehandlung umfasst sozialpädagogische Unterstützung bei Arbeitssuche sowie Vermittlung eines betrieblichen Praktikums und wird ergänzt durch Maß-nahmen zur Rückfallprophylaxe.
Quelle
Lindenmeyer, J., & Pschyrembel Redaktion. (04.2016). Adaptionsbehandlung. Abgerufen 4. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Adaptionsbehandlung/P05KG
Erklärung
ICD-10, F10.0; Nach dem Internationalen Klassifikationssystem Psychischer Störungen (ICD-10; Dilling et al. 2014) ist unter einer „akuten Intoxikation“ bzw. einem akuten Rausch ein vorübergehendes Zustandsbild nach Aufnahme von Alkohol zu verstehen. Es kommt zu Störungen des Bewusstseins, der kognitiven Funktionen, der Wahrnehmung, des Affekts, des Verhaltens oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen. Die Diagnose soll nur dann als Hauptdiagnose gestellt werden, wenn zum Zeitpunkt der Intoxikation keine längerdauernden Probleme mit Alkohol bestehen.
Quelle
S3-Leitlinie Alkohol
Erklärung
Alkohol Index; Biomarker für Alkoholkonsum
Erklärung
Selbstbeurteilungsverfahren mit 10 Items zur Erfassung des alkoholbezogenen Trinkverhaltens sowie Trinkmenge und Abhängigkeitsmerkmale. Es dient als Screening-Verfahren bei V. a. Alkoholabhängigkeit und riskantem Alkoholkonsum, basiert auf ICD-10 und wird von der WHO empfohlen. Die Testdauer beträgt 2-3 min.
Quelle
Lieb, R., & Pschyrembel Redaktion. (07.2018). Alcohol Use Disorder Identification Test (AUDIT). Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Alcohol%20Use%20Disorder%20Identification%20Test/P03HQ
Erklärung
Der AUDIT-C ist ein Screening-Fragebogen für schädlichen Alkoholgebrauch, AUDIT steht für Alcohol Use Disorders Identification Test. AUDIT-C ist die Kurzform des AUDIT, wobei letzterer 10 Fragen beinhaltet, die Kurzform dagegen nur die ersten 3 Fragen. Nach der Leitlinie [...] sind AUDIT und AUDIT-C die am besten untersuchten Screening-Verfahren, wobei der AUDIT-C sich in Studien im deutschsprachigen Raum als dem AUDIT gleichwertig zeigte.
Quelle
Pschyrembel Online. (o. J.). AUDIT-C für Alkoholmissbrauch. Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/AUDIT-C%20f%C3%BCr%20Alkoholmissbrauch/webpages---klassifikationen---AUDIT-C-Score/doc/
Erklärung
ICD-10, F10.2; Zur Diagnose eines „Alkoholabhängigkeitssyndroms“ müssen mindestens drei der folgenden Kriterien während des letzten Jahres gemeinsam erfüllt gewesen sein: - Ein starkes Verlangen oder eine Art Zwang, Alkohol zu konsumieren. -Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren (was den Beginn, die Beendigung und die Menge des Konsums betrifft). - Ein körperliches Entzugssyndrom, wenn die Substanz reduziert oder abgesetzt wird, nachgewiesen durch alkoholspezifische Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder nahe verwandten Substanz, um Alkoholentzugssymptome zu vermindern oder zu vermeiden. - Toleranzentwicklung gegenüber den Wirkungen der Substanz. - Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten der Alkoholeinnahme. Es wird viel Zeit verwandt, Alkohol zu bekommen, zu konsumieren oder sich davon zu erholen. - Fortdauernder Alkoholgebrauch trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen, wie z.B. Leberschädigung durch exzessives Trinken, depressive Verstimmungen infolge starken Alkoholkonsums. Es sollte dabei festgestellt werden, dass der Konsument sich tatsächlich über Art und Ausmaß der schädlichen Folgen im Klaren war oder dass zumindest davon auszugehen ist. Ein eingeengtes Verhaltensmuster im Umgang mit Alkohol wird ebenfalls als charakteristisches Merkmal beschrieben.
Quelle
S3-Leitlinie Alkohol
Erklärung
Fettleber, Leberzirrhose; Schädigung des Gehirns: Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Intelligenzminderung; Herzmuskelerkrankungen; Bluthochdruck; Krebserkrankungen insbesondere der Leber, in Mundhöhle, Rachenraum und Speiseröhre, des Enddarms und der (weiblichen) Brustdrüse; Impotenz; Pankreatitis; Gastritis; Übergewicht
Quelle
BZgA. (2020, April 15). Krankheiten durch chronischen Alkoholkonsum. Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/haeufige-fragen/krankheiten-durch-alkoholkonsum/
Erklärung
Nach ICD-10: E24.4, Alkoholinduziertes Pseudo-Cushing-Syndrom; E52, Niazinmangel (alkoholbedingte Pellagra); F10, Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol; G31.2, Degeneration des Nervensystems durch Alkohol; G62.1, Alkohol-Polyneuropathie; G72.1, Alkoholmyopathie; I42.6, Alkoholische Kardiomyopathie; K29.2, Alkoholgastritis; K70, Alkoholische Leberkrankheit; K85.2, Alkoholinduzierte akute Pankreatitis (ab 2006);  K86.0, Alkoholinduzierte chronische Pankreatitis; O35.4, Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf); Schädigung des Feten durch Alkohol; P04.3, Schädigung des Feten und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter; Q86.0, Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien); R78.0, Nachweis von Alkohol im Blut; T51.0, Toxische Wirkung: Äthanol; T51.9, Toxische Wirkung: Alkohol, nicht näher bezeichnet
Quelle
Robert Koch Institut, & Destatis. (2015, Dezember 3). Alkoholkonsum. Abgerufen 5. Mai 2020, von http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gast&p_aid=0&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=25584#infobox_3.13.1
Erklärung
ICD-10, F10.3; Bei dem Entzugssyndrom handelt es sich um einen Symptomkomplex von unterschiedlicher Zusammensetzung und wechselndem Schweregrad. Es entsteht bei relativem oder absolutem Entzug von Alkohol, der wiederholt und zumeist über einen längeren Zeitraum und in hoher Dosierung konsumiert worden ist. Das Alkoholentzugssyndrom soll dann als Hauptdiagnose diagnostiziert werden, wenn es Grund für die gegenwärtige Konsultation ist und wenn das Erscheinungsbild so schwer ist, dass es eine besondere medizinische Behandlung erfordert. Das Alkoholentzugssyndrom ist vor allem durch Zittern, Unruhe, Schwitzen, Schlafstörungen und Kreislaufprobleme geprägt. Häufige Merkmale sind auch psychische Störungen (z.B. Angst, Depressionen, Schlafstörungen). Es kann durch Krampfanfälle (ICD-10 F10.31) oder ein Delir (ICD-10 F10.4) mit (ICD-10 F10.41) oder ohne Krampfanfälle (ICD-10 F10.40) kompliziert werden.
Quelle
S3-Leitlinie Alkohol
Erklärung
Leitsymptome eines Alkoholentzugs können aufgeteilt werden in vegetative Symptome (Hypertonie, Tachykardie, Schwitzen, Tremor), Psychische Symptome (Konzentrationsstörungen, psychomotorische Unruhe (Nesteln), ängstliche Stimmung, erhöhte Suggestibilität); Weitere häufige Begleitsymptome: Vegetative Symptome (Hyperthermie, Schlafstörungen, Tachypnoe); ZNS (Dysarthrie, Ataxie ); Psychische Symptome (Antriebssteigerung, Affektlabilität, Reizbarkeit, dysphorische, depressive Stimmung); Gastrointestinal (Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen) und weitere (Elektrolytentgleisungen, Muskelkrämpfe, Kopf- und Rückenschmerzen).
Quelle
Amboss. (o. J.). Alkohol (Intoxikation und Abhängigkeit). Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.amboss.com/de/wissen/Alkohol_%28Intoxikation_und_Abh%C3%A4ngigkeit%29
Erklärung
Im DSM-5 (APA 2013) wird die Diagnose einer „Alkoholkonsumstörung“ beschrieben. Bei Auftreten von zwei oder mehr klinischen Merkmalen innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums gilt diese Störung als erfüllt. Die Schwere der Symptomatik lässt sich auf einem Kontinuum spezifizieren (Vorliegen von 2 bis 3 Kriterien: mild; Vorliegen von 4 bis 5 Kriterien: moderat; Vorliegen von mehr als 6 Kriterien: schwer).
Quelle
S3-Leitlinie Alkohol
Erklärung
Kinder und Jugendliche: Mädchen und Jungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr. Ältere Menschen: Personen ab dem 65. Lebensjahr. Frauen und Schwangere: Erwachsene Frauen und Schwangere.
Erklärung
Maßnahmen zur Beratung, Schulung, Betreuung oder Einbindung von Angehörigen erkrankter Menschen in therapeutische oder pflegerische Prozesse. Basis der Angehörigenarbeit ist die gegenseitige Akzeptanz und Anerkennung der Erkrankten und ihrer Angehörigen.
Quelle
Röhrle, B., Pschyrembel Redaktion, & Berchtold, J. (04.2016). Angehörigenarbeit [Pflege und Betreuung]. Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Angeh%C3%B6rigenarbeit/P04BH/doc/
Erklärung
Gruppentherapie, die durch eine geschulte Person angeleitet wird
Erklärung
ICD 10: F41.9 Angststörung, nicht näher bezeichnet; Gruppe psychischer Störungen, bei denen die gefühlte Angst keiner äußerlichen Bedrohung entspricht. Angstsymptome können körperlicher (Palpitation, Schwitzen) oder psychischer Natur (katastrophisierende Fehlinterpretationen, Vermeidungsverhalten) sein. Während Angst als physiologische Emotion sinnvoll ist, führen Angststörungen zur Entgleisung und Verselbstständigung der Angst, was Leidensdruck und Beeinträchtigung verursacht.
Quelle
Schiffers, J. (11.2018). Angststörungen. Abgerufen 4. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Angstst%C3%B6rung/K02E1/doc/
Erklärung
Auch als Antikonvulsiva bekannt; Arzneimittel, welche die neuronale Aktivität vermindern und dadurch epileptische Anfälle unterdrücken oder deren Entstehung verhindern. Antiepileptika beeinflussen die Wirkung von Neurotransmittern und Ionenkanälen, wodurch sie die Erregungsentstehung und -ausbreitung modulieren.
Quelle
Pschyrembel Redaktion. (08.2019). Antiepileptika. Abgerufen 7. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Antiepileptika/K02HS/doc/
Erklärung
Auch als Antiepileptika bekannt; Arzneimittel, welche die neuronale Aktivität vermindern und dadurch epileptische Anfälle unterdrücken oder deren Entstehung verhindern. Antiepileptika beeinflussen die Wirkung von Neurotransmittern und Ionenkanälen, wodurch sie die Erregungsentstehung und -ausbreitung modulieren.
Quelle
Pschyrembel Redaktion. (08.2019). Antiepileptika. Abgerufen 7. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Antiepileptika/K02HS/doc/
Erklärung
Biomarker für Alkoholkonsum
Erklärung
Auch als Neuroleptika bekannt; Chemisch heterogene Gruppe von Psychopharmaka, die primär antipsychotisch, aber auch sedierend und antiemetisch wirken. Die Wirkung beruht auf einer Blockade von Dopamin-Rezeptoren und in unterschiedlichem Ausmaß auf der Bindung an Serotonin-, Noradrenalin-, Histamin- und Acetylcholin-Rezeptoren.
Quelle
Völkel, B. (09.2018). Antipsychotika. Abgerufen 7. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Antipsychotika/K0F5D/doc/
Erklärung
Bezeichnung für standardisierte Verfahren, Methoden und Instrumente zur Beantwortung medizinischer, funktionaler oder psychosozialer Fragestellungen. Anwendungsbereiche sind z. B. [Menge des Alkoholkonsums, Schwere des Alkoholabhängigkeitssyndroms oder die Erfassung der Therapiebedürftigkeit].
Quelle
Bialojan, A. G., Bartholomeyczik, S., Pschyrembel Redaktion & Cibis, W. (09.2018). Assessment. Abgerufen 5. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Assessment/K0327/doc/ UND Ergänzung durch BJ
Erklärung
Atomoxetin hemmt die Wiederaufnahme von Noradrenalin in das präsynaptische Neuron, im weiteren hemmt es in geringerem Maße die Serotoninwiederaufnahme. Atomoxetin wird bei ADHS bei Kindern ab 6 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt.
Erklärung
ICD 10: F90.0 Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung, F98.8 Sonstige näher bezeichnete Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend; Psychische Störung im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter mit Leitsymptomen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, die in einem für den Entwicklungsstand des Betroffenen abnormen Ausmaß situationsübergreifend auftritt. Nach Diagnosestellung mit umfangreichen psychologischen Tests wird mit Psychotherapie kombiniert mit Psychopharmaka therapiert.
Quelle
Keim, V. (04.2016). ADHS. Abgerufen 4. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/ADHS/K036X/doc/