Erklärung
Medizinisches, psychologisches und sozialtherapeutisches Behandlungsangebot bei Abhängigkeit für die Phase im Anschluss an die Entzugsbehandlung, um Suchtmittelabhängigen eine Suchtmittelabstinenz und (Wieder-)Teilhabe am Arbeitsleben und in der Gemeinschaft zu ermöglichen. Eine Entwöhnungsbehandlung wird in Deutschland als interdisziplinäre, medizinische Re-habilitationsmaßnahme (sog. Postakutbehandlung) in stationären Suchtfachkliniken, ambulanten Suchtberatungsstellen oder teilstationären Settings durchgeführt. Inhaltlich besteht die Entwöhnungsbehandlung v. a. in therapeutischen Maßnahmen mit Psychoedukation, Rückfallmanagement (Rückfallprophylaxe, Rückfalltherapie), Training sozialer Kompetenz, Verhaltenstherapie, psychodynamischer Psychotherapie, unter Umständen auch biologisch-medizinischer Therapie (Anticravingmittel, Psychopharmakotherapie). Behandlungsdauer und Behandlungsschwerpunkte werden den individuellen Erfordernissen des Patienten angepasst, nach stationärer Maßnahme möglichst wohnortnah und unter Einbeziehung von Freunden, Angehörigen, Selbsthilfegruppen oder einer Beratungsstelle. Patienten mit häufigen Rückfällen und schweren Folgeschäden benötigen häufig zusätzliche spezielle Übergangseinrichtungen, betreutes Wohnen und geschützte Arbeitsplätze zur Stabilisierung des Therapieerfolgs.
Quelle
Margraf, J., Ritter, J., & Pschyrembel Redaktion (2016, April). Postakutbehandlung. Abgerufen 11. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/postakutbehandlung/K06XJ/doc/