Erklärung
[engl. posttraumatic stress disorder, PTSD; lat. post, gr. τράυμα (trauma) Verletzung], [KLI], stellt eine mögl. Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse dar. Ein traumatisches Erlebnis ist eine Situation mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde. Bsp. sind das Erleben von körperlicher und sexualisierter Gewalt, Entführung, Geiselnahme, Krieg, politischer Haft, Folterung, Natur- oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Unfälle oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit. Charakteristisch für die PTBS ist das ungewollte Wiedererleben von Aspekten des Traumas (z. B. Albträumen oder sich aufdrängenden Bildern). Menschen mit einer PTBS erleben dann die gleichen sensorischen Reaktionen wie während des traumatischen Erlebnisses. Situationen oder Personen, die an das Trauma erinnern, werden von den Betroffenen als extrem belastend erlebt und rufen starke körperliche und emot. Reaktionen hervor. Die Betroffenen versuchen daher, diese Erinnerungen zu vermeiden, indem sie nicht darüber sprechen, Erinnerungen an das Erlebnis aus dem Kopf zu drängen versuchen sowie Personen und Orte meiden, die sie an das Trauma erinnern könnten. Das emot. Erleben von Personen mit einer PTBS ist häufig durch intensive Angst, Schuld, Scham, Traurigkeit, Ärger sowie emot. Taubheit geprägt. Einige der Betroffenen fühlen sich wie entfremdet von anderen Menschen und geben Kontakte auf, die ihnen vorher wichtig waren. Darüber hinaus zeigen die Betroffenen meist eine Übererregung (z. B. starke Schreckreaktionen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen). Das Erleben eines traumatischen Ereignisses führt in vielen Fällen zu einem Gefühl von Hilflosigkeit und zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses. Die Symptomatik der PTBS kann unmittelbar oder auch mit Verzögerung nach dem traumatischen Geschehen auftreten.
Quelle
Hecker, T. (2020). Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). In M. A. Wirtz (Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie. Abgerufen am 04.05.2020, von https://m.portal.hogrefe.com/dorsch/posttraumatische-belastungsstoerung-ptbs-1/
Erklärung
ICD 10: F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung; Bezeichnung für psychische Störung in Form einer verzögerten oder protrahierten Reaktion nach einem extrem belastenden Ereignis (z. B. Folter, Vergewaltigung, Unfall, Katastrophe; Trauma, Kriegshandlungen). Behandelt wird hauptsächlich psychotherapeutisch, wobei einzelne Symptome gut auf medikamentöse Therapie ansprechen.
Quelle
Schiffers, J. (11.2018). Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Abgerufen 4. Mai 2020, von https://www.pschyrembel.de/Posttraumatische%20Belastungsst%C3%B6rung/K03KC